PANORAMA
TAPETE
"LAS INCAS"
Entdeckung und Restaurierung
Nach ihrer Wiederentdeckung im Jahre 1988 konnte die "Ötlinger Panoramatapete" durch die Abnahme von den Wänden gesichert und nach erfolgreicher Säuberung und Restaurierung an ihrem ursprünglichen Ort wieder angebracht werden.
Darstellung und Bedeutung
Die Tapete zeigt Ereignisse aus dem Leben der Inkas vor der Zerstörung ihres Reiches durch den Spanier Pizarro. Quelle für die Szenen war der Roman "Les Incas, ou la destruction de LÉmpire du Peru" von Jean Francois Marmontel. Die Vollständigkeit in der Bildfolge und die Tatsache, dass sie noch in ihrem ursprünglichen Rahmen, dem ehemaligen Gasthaussaal, gezeigt werden kann, geben der "Ötlinger Tapete" ihre besondere Bedeutung.
Darstellung und Bedeutung
Der Umfang mit einem solch wertvollen historischen Dokument bedarf jedoch einer besonderen Sorgfalt. Um die vollständige Vielfalt der Darstellungen so wie der Farben erlebbar zu belassen, wurde bewußt auf Anbindung einer vorgesetzten Schutzwand verzichtet. So ist bei der Betrachtung der gebührende Abstand der Absperrung einzuhalten - die Tapete darf nicht berührt werden. Zum Schutz der Bildoberfläche ist in der gesamten Räumlichkeit, das schließt die Laube und das Treppenhaus ein, das Rauchen nicht gestattet.
Pariser Manufaktur
Die Bildfolgen an der Nord-, West- und Ostwand, welche in 24 Bahnen über drei Wände verteilt angebracht sind, wurden 1819 in der Pariser Manufaktur Dufour & Leroy mit mehr als 2000 hölzernen Druckstöcken in 83 Farben gedruckt.
Beschreibung der Bildfolgen
Sieben Bahnen umfasst das Sonnenfest (Ostwand), ein Hauptteil der Tapete, der von den festlich gekleideten Inkas, dem Tempel und einer allein stehenden Säule (rechtes Eckbild) akzentuiert wird. Ganz rechts - diese beiden Tapetenbahnen sind in Ötlingen neben der Eingangstor links angebracht - steigt die Sonne mit großen Strahlen aus dem Meer auf, der die Inkas huldigen. Felsen schließen rechts ab und leiten zu der Szene über, (Westwand) in der dem Spanier Alfonso seine künftige Frau Cora zugeführt wird, die sich kniend vor ihm niederlässt. Die Szenerie verwandelt sich in eine Landschaft, in der ein Vulkan tätig ist und im Vordergrund gehen Fischer auf einem Doppelboot, der sogenannten Balsa, mit der Harpune auf Fischjagd. Nun folgt wieder ein historisches Bild, in dem das Wirken des Missionars Las Casas (1474-1566) dargestellt wird, der als Beschützer und Anwalt der Eingeborenen in die Geschichte des Landes Peru eingegangen ist. Eine Felsgruppe deckt die Ferne ab und leitet zu dem zweiten Hauptteil der Tapete über, der wieder aus sieben Bahnen besteht.
Eine Felsgruppe deckt die Ferne ab und leitet zu dem zweiten Hauptteil der Tapete über, der wieder aus sieben Bahnen besteht.
Hier wird mit den szenischen Mitteln der Mittelgrundgruppierung von Bäumen und einer Säule der Rahmen für eine wichtige historische Handlung geschaffen: Dem Empfang des Spaniers Pizzaro und seiner Gefährten, die soeben gelandet waren. Sie werden von den Inkas als Freunde mit Geschenken begrüßt. Hinter den Spaniern sieht man die großen Bauten einer Stadt, die auf einem Berg in das Meer hinausragt.
Die Nordwand zeigt die Inkafamilie, die friedlich unter Palmen vor ihrem Zelt sitzt und das Kind in einem Weidenkorb schaukelt.
Für die Südwand wurde aufgrund der Unterbrechung durch die Fenster ein anderes Motiv gewählt, welches ebenfalls als Tapete bei Dufour erschienen war. Hier sind auf den Pfeilern die ausgeschnittenen Figuren der drei Musen der Komödie, der Musik und des Tanzes - Thalia, Euterpe und Terpsichore - aus einem Zyklus "Apollo mit den Musen" angebracht.
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